Martin Gregor-Dellin, geboren am 3.6.1926 in Naumburg/Saale. Aufgewachsen in Weißenfels. Abitur 1944. Kriegsdienst im Westen, zuletzt im Hürtgenwald/Eifel. Gefangenschaft in den USA bis 1946. Rückkehr nach Mitteldeutschland 1947. Nach literarischen und musikalischen Studien ab 1951 Verlagslektor in Halle/Saale. 1951 Heirat mit Annemarie Dellin. Nach ersten Veröffentlichungen 1958 Ausreise aus der DDR. Bis 1961 in Bayreuth als freier Schriftsteller. 1961/62 literarischer Redakteur des Hessischen Rundfunks, ab 1962 Verlagslektor in München. Seit 1966 wieder freier Schriftsteller. Mitglied der Freien Akademie der Künste, Mannheim; der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung. Generalsekretär des PEN-Zentrums der Bundesrepublik Deutschland von 1976 bis 1982, 1982 bis zu seinem Tod dessen Präsident. Martin Gregor-Dellin starb nach längerer Krankheit am 23.6.1988 in München.
* 3. Juni 1926
† 23. Juni 1988
von Christoph F. Lorenz (E) und Michael Töteberg (B)
Essay
Angesichts einer kaum mehr übersehbaren Fülle belletristischer, biographischer, essayistischer und editorischer Arbeiten fällt eine Einordnung des schriftstellerischen Gesamtwerks von Martin Gregor-Dellin in das Spektrum der deutschen Nachkriegsliteratur schwer. Seit seiner Übersiedlung aus der mitteldeutschen Heimat in den Westen 1958 hat er auf verschiedensten Feldern der Literatur gearbeitet. Mehr als seine belletristischen Arbeiten erregten aber die von ihm mitherausgegebene Edition der Briefe Cosima ...